Versteinerungen und Fossilien aus aller Welt  
           
    Im Fossilien- und Steindruck-Museum werden Fossilien aus aller Welt, vorwiegend aus dem oberen Weissen Jura - dem Malm - gezeigt. Sie entstanden gegen Ende der Jurazeit, vor etwa 150 Mio. Jahren. Am Rande und nördlich des damaligen Mittelmeeres, bestehend aus einem sich etwa bis zum Alpenraum erstreckenden Flachwasser, das dann dort in die Tiefsee überging, hat sich in flachen lagunenartigen Senken, die von der offenen See vorwiegend durch Korallenriffe abgetrennt waren, feinster Kalkschlamm abgelagert. Dieser verfestigte sich im Laufe der Zeit zu Plattenkalk. Das Land senkte sich damals langsam ab und so konnte sich stets von neuem am Boden der Lagunen Kalkschlamm absetzen. So entstanden, je nach Tiefe der Lagunen Schichtkomplexe von wenigen bis zu mehr als 50 m Mächtigkeit. Bei Stürmen während der Monsunzeit, damals herrschte hier subtropisches Klima - so muss man es sich vorstellen - wurden Meeresbewohner aller Art in die Lagunen eingeschwemmt, die hier später bei Stillwasserbedingungen wegen des abnehmenden Sauerstoffgehaltes und der zunehmenden Versalzung des Wassers über kurz oder lang umkamen. Nach einer gewissen Driftzeit sanken sie auf den Boden, wo sie später von einer zweiten Kalkschlammschicht bedeckt wurden und dann mit der Zeit versteinerten. Aber auch Landtiere aller Art und Lebewesen, die die Luft bevölkerten, gelangten bei Stürmen in die Lagunen, wo sie ertranken und das gleiche Schicksal erlitten wie die Meerestiere.

Dem Umstand, dass die in den Lagunen umgekommenen Lebewesen meist bei ruhigem Wasser in den Kalkschlamm eingebettet wurden, haben es die Solnhofener Versteinerungen zu verdanken, dass sie so weltberühmt wurden. Feinste Einzelheiten, auch von Weichteilen, wurden dadurch überliefert und bieten den Wissenschaftlern heutzutage zuverlässige Grundlagen für ihre Forschungen. Geordnet - von der Qualle bis zu den hochentwickelten Flugsauriern - zeigen wir im Original hervorragend erhaltene und zugleich seltene Stücke von Meeres- und Landbewohnern aus aller Welt, die, was die Solnhofener Versteinerungen betrifft, vor
etwa 150 Mio. Jahren lebten.

Dargestellt wird ebenso die Entwicklung der Lebewesen. Höchst interessant sind dabei Präparate und Modelle "rezenter", d.h. heute noch lebender Verwandter der Fossilien, die sich gegenüber früher nicht oder kaum verändert haben. Sie sind besonders gekennzeichnet.
 
           
 
 
 
  Eomesodon, 36 cm
 
 
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